19. Sept. – 30. Sept. 2020,
Eröffnung am 18. September, 17 – 21 Uhr
Mit meiner Arbeit möchte ich die skulpturalen und architektonischen Qualitäten des Kassenhäuschens in den Fokus setzen. Die Installation umfasst eine Außenbemalung mit Zahlen und Linien, inszenierte Souvenirs im Kioskfenster und eine Ausmalaktion.
Ich habe das Kassenhäuschen und die zur Anlage gehörenden leeren Pflanzkübel sorgfältig vermessen. Es ergaben sich interessante Abweichungen, die im Widerspruch zur augenscheinlichen Symmetrie stehen. Die Ergebnisse werden mit Linien und Zahlen 1:1 auf das reale Bauwerk übertragen. Zusätzlich entsteht ein Zukunfts-Souvenir, das die ikonische Front des Gebäudes in ein Schmuckstück verwandelt. Wie in einem Kiosk, auf den man in den Bergen beim Wandern treffen kann, wird dieses Souvenir im Fenster des Kassenhäuschens ausgestellt. Geplant ist auch ein Ausmalblatt, auf dem Besucher*innen zur Eröffnung die Fassade zeichnerisch umdeuten können.
Die Installation zeigt für 2 Wochen nicht nur die planerische Leistung, die in dieser kleinen Architektur steckt, sondern vermittelt auch die dafür aufgewendeten gestalterischen Fragestellungen zu Proportionen und Materialien: Wie verbindet sich das Kassenhäuschen als Appendix des Stadions mit dem Hauptgebäude, wie ist das Verhältnis vom Gebäude zum Weg und welche Funktion erfüllt dabei die Treppenführung. Ein Abtasten. Indirekt nimmt die Arbeit damit Bezug auf die konfrontative Debatte um Abriss oder Erhaltung des Stadions. Die Komplexität planerischer Überlegungen, die in einem Entscheidungsprozess dieser Tragweite notwendig sind, lässt sich in Pro und Kontra Argumenten nicht abbilden. Wer wäre nicht für Inklusion, wer wäre gegen Ressourcenschonung? Können wir auch beides haben? In diesem Schwebezustand gibt es noch die Gelegenheit innezuhalten, bevor Fakten geschaffen werden müssen.